Kommissionspräsidentin von der Leyen: Absage an Europ. Nachrichtendienst

Kommissionspräsidentin von der Leyen: Absage an Europ. Nachrichtendienst

Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, hat am Wochenende der vielfach geäußerten Forderung nach Etablierung eines Europäischen Nachrichtendienstes eine klare Absage erteilt. So hatte erst wenige Tage zuvor der vormalige finnische Präsident Sauli Niinistö in seinem für die Kommission erarbeiteten Bericht zur "Stärkung der zivilen und militärischen Vorsorge und Einsatzbereitschaft Europas" die Etablierung eines umfassend ausgestatteten Nachrichtendienstes nach dem CIA-Modell ('fully fledged intelligence cooperation service at the EU level that can serve both the strategic and operational needs') sowie ein Anti-Sabotagenetz zum Schutz der Infrastruktur gefordert. Bei der gemeinsamen Präsentation mit der Kommissionspräsidentin in Brüssel regte er ergänzend an, auch die Gegenspionage-Tätigkeit in den EU-Institutionen zu stärken ('enhance counter espionage work in the EU institutions'). Bereits in zahlreichen Parteiprogrammen zur Europa-Wahl 2024 waren Vorschläge unterbreitet worden, das bereits bestehende, beim Europäischen Auswärtigen Dienst angesiedelte EU Intelligence and Situation Centre (EU INTCEN), welches für seine Analysen auf die Beschaffung bzw. Gewinnung und Weitergabe von Nachrichten seitens der Mitgliedstaaten angewiesen ist, zu einer selbständig handelnden Agentur zu erweitern.
Diesen Forderungen begegnete die Kommissionspräsidentin öffentlich in einem auch auf Youtube verfügbaren Video mit der Klarstellung unter Verweis auf den Vertrag der Europäischen Union, daß die nationale Sicherheit in der alleinigen Verantwortung jedes Mitgliedstaates bleibe. Zudem betonte sie, daß deren Fähigkeiten zur Nachrichtenbeschaffung und -gewinnung bestens entwickelt seien.

 https://www.youtube.com/watch?v=6n_r6RfcoG0

 

 

Letzte News

  • 04Dec
    Parlamentarischer Abend der DWT und der GSP - Ein Lagebericht

    In unruhigen und turbulenten sicherheitspolitischen Zeiten luden die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik e.V. (DWT) und die Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP) zu einem gemeinsamen Parlamentarischen Abend zum Thema „Ein Lagebericht“ in die Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund am 26.11.2024.
    Der vorgesehene Gastredner, FDP Vorsitzender Herr Christian Lindner, zog kurzfristig seine Zusage zurück. Für ihn konnte als Referent Herr Oberst André Wüstner vom Deutschen…

  • 01Dec
    Außenmin der größten EU-Staaten für gemeins. Schulden für Vtdg-Ausgaben

    Führende europäische Außenminister unter Beteiligung von Anna-Lena Baerbock haben am Dienstag vergangener Woche in Warschau ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet. Sie lehnen mögliche Friedenslösungen, die den Interessen der Ukraine widersprechen, ab. Auch gemeinsame EU-Schulden für Verteidigungsausgaben stehen im Raum.
    Nach dem Treffen der Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Polens, Italiens, Spaniens und Großbritanniens betonte der polnische Außenamtschef Radosław Sikorski gegenüber…

  • 14Nov
    Kriegstüchtigkeit und kritische Rohstoffe - zwei Seiten einer Medaille

    Im gleichnamigen Panel des vom BDI veranstalteten 8. Rohstoffkongress 2024 am 11. November diskutierten hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik über die Wechselwirkung dieser Güter für die geopolitische Rolle Deutschlands im Zeichen der 'Zeitenwende' sowie den Erwartungen an Politik und Industrie.

    Unter der Moderation von Matthias Wachter, Abteilungsleiter Int. Kooperation, Sicherheit, Rohstoffe und Raumfahrt kamen

    • Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer der Deutschen…
  • 10Nov
    Kommissionspräsidentin von der Leyen: Absage an Europ. Nachrichtendienst

    Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, hat am Wochenende der vielfach geäußerten Forderung nach Etablierung eines Europäischen Nachrichtendienstes eine klare Absage erteilt. So hatte erst wenige Tage zuvor der vormalige finnische Präsident Sauli Niinistö in seinem für die Kommission erarbeiteten Bericht zur "Stärkung der zivilen und militärischen Vorsorge und Einsatzbereitschaft Europas" die Etablierung eines umfassend ausgestatteten Nachrichtendienstes nach dem CIA-Modell…

  • 01Nov
    Am 5. November entscheidet Amerika - Kamala Harris oder Donald Trump

    Am kommenden Dienstag, dem 5. November, findet die 60. Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika statt. Der Sieger oder die Siegerin wird danach als 47. Amtsinhaber/in ins Weiße Haus einziehen. Im bisherigen Wahlkampf stehen sich zwei politische Lager kompromisslos gegenüber.  
    Für die Demokraten treten die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris (*1964, Oakland, Kalifornien) und ihr Vizekandidat Tim Walz (1964, West Point, Nebraska) an. Walz ist Gouverneur von Minnesota. Bei den…

  • 31Oct
    Die EU auf dem Weg zur Verteidigungsunion

    Acht Leuchtturm-Projekte für die gemeinsame Verteidigung mit einem Finanzrahmen von 500 Mrd. € von der EU-Kommission identifiziert

    Die EU-Kommission plant, acht zentrale Projekte im Rahmen des Verteidigungsbedarf für das nächste Jahrzehnt zu fördern, um die gemeinsame europäische Verteidigung zu stärken. So hat sie begonnen, große Programme zu identifizieren, die Europa benötigen könnte, und überlegt, wie das gemeinsame Budget bei der Entwicklung, Produktion und dem Kauf unterstützen könnte.

    D…

  • 03Oct
  • 26Sep
    Militärparade auf dem Tiananmen-Platz - 75 Jahre Volksrepublik China (3)

    Die Taiwanstraße ist zu einer der bekanntesten Wasserstraßen im Pazifischen Ozean geworden. Sie verbindet das Ostchinesische Meer im Norden mit dem Südchinesischen Meer im Süden und ist eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Sie ist von geostrategischer Bedeutung, da sie die Republik China auf der Insel Taiwan von der Volksrepublik China auf dem Festland trennt. China beansprucht die Meerenge als eigenes Territorium.

    Mitte September passierten auch zwei Marineschiffe, die Fregatte Bad…

  • 16Sep
    Vom Sturz der Qing-Dynastie zur kommunistischen Diktatur in China (2)

    Um das heutige China in seiner politischen Struktur und seinen geopolitischen Ambitionen verstehen zu können, muss man einen Blick bis zur Ausrufung der Volksrepublik durch Mao Zedong am 1. Oktober 1949 zurückwerfen

    Der Streit um Korea führte 1895 zum „Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg“, den das Kaiserreich China verlor. Nach Kriegsende wurde Korea offiziell ein unabhängiger Staat und Taiwan eine Kolonie Japans. Die demütigende Niederlage führte zu Reformbestrebungen in Staat und…

  • 12Sep
    Mao Zedong ruft 1949 die Volksrepublik China aus (1)

    Der Weg zur politischen, wirtschaftlichen und militärischen Großmacht

    Die Volksrepublik China (VR China) wird in den nächsten Tagen verstärkt im Mittelpunkt der Berichterstattung aller Medien stehen. Die Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Staatsgründung rücken näher. Nach dem Bürgerkrieg von 1945 bis 1949 erfolgte die Ausrufung der Volksrepublik China durch Mao Zedong am 1. Oktober 1949. Der Nationalfeiertag des neuen China wird alljährlich in der Hauptstadt Peking festlich, unter anderem…

GESELLSCHAFT FÜR SICHERHEITSPOLITIK E.V.

Vereinsregister-Nr. 5684
beim Amtsgericht Bonn

KONTAKT

Hauptstadtbüro:   
Ulrich-von-Hassell-Haus, Lennéstraße 11, 10785 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 20648549
praesident©gsp-sipo.de

Geschäftsstelle Bonn:  
Wenzelgasse 42, 53111 Bonn
Tel.: +49 (0) 228 - 652556
Fax: +49 (0) 228 - 658093
geschaeftsstelle©gsp-sipo.de

GEMEINNÜTZIGKEIT

Die GSP e.V. ist  als gemeinnützig und spendenfähig anerkannt worden.
Finanzamt Bonn-Innenstadt
Steuer-Nr.:205/5764/0498, 17.10.2024

 

©  Gesellschaft für Sicherheitpolitik e.V.